Die Post

Die Post gestaltet ihre Schalterräume mehr und mehr zu kleinen Warenhäusern. Zudem sorgen der Kauf von Livesystems im Aussenwerbemarkt im Juli 2021 und von Klara im Bereich der Bürosoftware im Oktober 2020 für Schlagzeilen.

Das ist Sache: Die Post gestaltet ihre Schalterräume mehr und mehr zu kleinen Warenhäusern. Die Kunden sollen in ihrer Wartezeit, mit dem Kauf von Gütern aller Art, zusätzlichen Umsatz und Gewinn generieren. Zudem sorgen der Kauf der Berner Firma Livesystems im Aussenwerbemarkt im Juli 2021 und des Luzerner Start-ups Klara im Bereich der Bürosoftware im Oktober 2020 für Schlagzeilen.

 

 

 

Das finden wir problematisch: Dadurch, dass die Schweizerische Post in ihren Schalterhallen Handel mit verschiedensten Waren - auch wenn die Kaugummis und die Duschschläuchen verschwunden sind und nur noch postnahe Artikel angeboten werden - betreibt, gehen dem Detailhandel jährlich rund 500 Millionen Franken verloren. Diese zusätzliche Verkaufs-Tätigkeit übersteigt nach unserer Ansicht den Service – Public Auftrag der Post. Ob es Aufgabe der Post ist, eigene Transportunternehmungen, Occasionshandel, Treibstoffhandel- sowie Informatikangebote für das Gesundheitswesen anzubieten, kann zumindest hinterfragt werden. Dies gilt auch für die von der Post angebotenen Publikationslösungen im Bereich der Fachmedien. Auch hier erbringt die Post Leistungen, die auf dem Markt von verschiedenen KMU bereits zu besten Bedingungen erhältlich sind. Diese Entwicklung ist volkswirtschaftlich ebenfalls sehr bedenklich.

 

 

 

Mit der Übernahme von Livesystems konnte die Post ihre private Konkurrenz mit einem vermutlich übersetzten Übernahmeangebot überbieten. Brancheninsider sprechen von einem Kaufpreis von über 100 Millionen Franken. Die Post wird ein wichtiger Player in der reichweitenorientierten, öffentlichen Aussenwerbung. (z.B. auch für politische Werbung) und konkurrenziert die privaten Anbieter im umkämpften Markt der analogen und digitalen Aussenwerbung direkt. Auch mit der Übernahme von KLARA sorgt die Post für staatliche Konkurrenz in einem hart umkämpften Markt und integriert Angebote, die anderen Marktteilnehmern wie bexio oder Abacus nicht zur Verfügung stehen. Gemäss Brancheninsidern war der Kaufpreis, den die Post bezahlte, auch hier sehr hoch und dürfte mit Mitteln aus der Monopolrente finanziert worden sein. Über den Verkaufspreis, die Finanzierung des Kaufs und die erwartete Rentabilität herrscht Stillschweigen. Hinzu kommt, dass Klara bisher keine Gewinne schreibt, sondern erhebliche Verluste aufweist. Auf die Post steigt der Druck, ein bisher unrentables Angebot mit Quersubventionierung und Aufträgen zu profitabilisieren, welche nur dank dem Monopol möglich sind.

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